Sonntag, 21. November 2010

Sid Meier’s Civilization V


Schon zu Beginn muss ich sagen dass alle meine Erwartungen und Hoffnungen erfüllt wurden. Das Spiel macht immer noch Spaß. Auch wenn sich einiges geändert hat ist das nun schon fast 20 Jahre alte Grundprinzip doch immer noch erhalten.

Schon die erste Version erweckte mein Interesse auch wenn ich es nie selbst gespielt habe, damals auf dem Amiga 500, sondern es nur bei meinen älteren Geschwistern gesehen habe. Meine ersten eigenen Erfahrungen machte ich dann mit Civilization 2. Und im Kern ist noch immer alles beim Alten.
Am Anfang hat man zwei Einheiten und errichtet seine erste Stadt die später zum Zentrum der Zivilisation werden wird. Die Augenfälligste Neuerung sind die Hexagonfelder anstatt der Traditionellen Quadratischen Felder. Die neue Karte sieht dadurch wesentlich Lebendiger aus und erinnert etwas an das Brettspiel „Die Siedler von Catan“.
Die Steuerung funktioniert grundlegend noch immer wie in den ersten teilen. Nur das eben jedes Feld nur noch sechs direkte Nachbarn hat und nicht mehr 8 Felder. So werden manchen Strategischen Punkte auf der Karte noch Wichtiger. Beispielsweise wenn ein Meerenge oder ein Gebirgsengpass das eigene Reich und das des Erzfeindes Trennen. Und an diesem Punkt kommt eine weitere Änderung zum Tragen. Militär Einheiten belegen immer ein Feld. Die Zeit endlos gestapelter Kampfverbände ist vorüber. Dies stärkt das strategische Vorgehen weiter, da umso mehr auf eine ausgewogene Auswahl der Truppen geachtet werden muss. Fernkampfeinheiten können nun auch über einige Entfernung schießen. Kriegsschiffe sind außerordentlich effektiv und gehören mit zu den Stärksten Einheiten im Spiel.
Nur können diese keine Gegnerischen Städte einnehmen. Dies muss zwingend von Bodentruppen übernommen werden. Aber die Marine ist dennoch bei der Belagerung äußerst nützlich da sie die Verteidigung der Stadt durch ein Bombardement schwächen kann. Grade im Endspiel gewinnen die Marine Einheiten an Stärke da sie eine größere Feuerreichweite haben als die Städte.
Hier zeigt sich eine weitere Änderung. Da Einheiten nun nicht mehr beliebig gestapelt werden können, ist es Städten möglich ohne extra Einheiten selbst zu verteidigen. Es ist zwar möglich eine Einheit zur Verstärkung in der Stadt zu belassen aber es ist nicht zwingend nötig. Da große Städte sich sehr gut selbst verteidigen können. Bei den Städten haben sich auch einige Dinge geändert. Jedes Erweiterungsgebäude kostet nun einen bestimmten Unterhalt aber es wird nicht einfach abgerissen wenn in der Staatskasse kein Gold mehr ist.
Die Wichtigkeit der einzelnen Gebäude wurde stark erhöht. Manche Wunder können nur errichtet werden wenn bestimmt Geländetypen in einem bestimmten Radius um die Stadt vorhanden sind.
Gold wurde ebenso aufgewertet, man hat keinen Zugriff mehr auf die Steuersätze und kann nicht bestimmen wie viel Geld für Forschung verwendet wird wie viel für Kultur und so weiter. Aus dem Zusammenspiel ergibt sich das man verstärkt darauf achten muss welche Gebäude man errichtet. Wo man Städte errichtet und auch wie viele Städte man hat. Den je größer die Zivilisation, also je weiter einige Städte von der Hauptstadt entfernt sind. Desto stärker wird der Unmut der Bürger. Dies wird durch bestimmte Gebäude und Technologien abgemildert. Aber auch durch eine weitere Neuerung, nämlich Naturwunder. Entdecken sie zufällig eines dieser Naturwunder die zufällig über die Karte verteilt sind erhalten sie daraus einige Vorteile. Aber auch Geländeerweiterungen haben nun, zum Teil erstmals, Betriebskosten die einen Staat auch schnell in den Bankrott führen können. Serien Kenner werden wohl auch viele Straßen und sonstige Erweiterungen auf jedem Geländefeld ihres Reiches errichtet haben. Dies ist nun schwieriger zu erreichen. Allgemein wurde die Ausbreitung ihrer Städte, unter anderem auch durch die Hexagonfelder, überarbeitet.
Die möglichen Felder die von einer Stadt bewirtschaftet werden sind nun mehr geworden. Die Stadtgrenzen werden wie gewohnt durch den Kulturelen Einfluss ausgedehnt. Allerdings gab es auch hier einige kleine Änderungen. Bei jedem Kulturlevel aufstieg bekommt die Stadt ein einzelnes Gelände Feld dazu. Aber nicht nur durch Kulturelles Wachstum ist eine Ausweitung der Stadtgrenzen möglich sondern auch durch den zu Kauf von einzelnen Feldern. So ist es schon frühzeitig möglich besonders nützliche oder Wertvolle Rohstoffe vorab zu sichern.
Weitere Überarbeitung erfuhren die Religionen die erst im vierten Teil der Serie Einzug gehalten haben, sie fliegen nun schon wieder raus. Insgesamt wurde auch das gesamte System der Regierung überarbeitet. Es gibt keine Auswahl bestimmter Systeme mehr. Sondern einen Menüpunkt namens Sozialpolitik. Wer genügend Kulturpunkte erwirtschaftet hat kann dort aus einigen Kategorien die zum Teil auch erst in späteren Zeitaltern freigeschaltet werden einige Erweiterungen freischalten. Wer genug Kategorien komplett freigeschaltet hat dem ist es so möglich einen Kulturen Sieg zu erringen.
Bei der Technologie hat sich wenig getan. Einige Technologien sind verschwunden andere hinzugekommen. Insgesamt gibt es nun 74 Technologien die man erforschen kann. Es wurde weiter versucht die Diplomatie weiter zu verbessern. Da es keine Religionen mehr gibt, gibt es weniger Irrationalen Verhaltensweisen mehr nur weil einige Länder unterschiedliche Religionen haben.
Als letzte Erwähnenswerte Neuerung gibt es nun Stadtstaaten. Diese haben im gesamten Spielverlauf tatsächlich nur eine Stadt. Diese Bieten dem Spieler einzig artige Missionen. Angefangen von bringen sie uns diese Ressource, über Vernichten sie diesen Feind oder schenken sie uns eine Militäreinheit bis hin zu dem Wunsch nach großen Persönlichkeiten wie Politikern, Händlern, Wissenschaftlern, Ingenieuren oder Kriegern. Was aber hat man von diesen Stadtstaaten? Wäre es nicht vielleicht besser sie einfach zu erobern?
Hat man gute Beziehungen zu den verschiedeneren Stadtstaaten, bekommt man verschiedene Vorteile von ihnen. Einige stellen Militäreinheiten bereit oder Schenken uns Ressourcen die in deren Umgebung wachsen. Aber natürlich kann man auch trotzdem einfach einen Angriff starten und die Stadt erobern. Dort bietet sich dann die Möglichkeit einen neuen Statthalter einzusetzen oder eine Marionetten Regierung einzusetzen. Die eroberte Stadt wird in das eigene Reich eingegliedert aber bleibt autark. Sollte ein Gegner die Stadt zurück erobern hat dieser die gleichen Möglichkeiten aber er könnte ebenso die alten Verhältnisse wieder herstellen und den Stadtstaat sich selbst überlassen.

Mein Fazit: Serien Kenner werden sich an einige Neuerungen gewöhnen müssen aber sicher viel Spaß an dem neuen Teil haben. Neueinsteiger werden sich nach einiger Einarbeitungszeit auch zurecht finden. Die Oberfläche wurde weiter vereinfacht was sicher den Konsolenablegern zu verdanken ist. Alles in allem ist es das gute alte Civilization mit einigen gelungenen Neuerungen. Bereit für eine glorreiche Zukunft.

MfG
Thanathan


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